Mein Radiomoment – eine Hassliebe zum Radio

Der Wecker klingelt, ich stehe auf und mache das Radio an. Als ich die aufgedrehten Moderatorenstimmen höre, frage ich mich wie so oft, warum ich mir das antue. Ich ärgere mich darüber, dass die Wetterfee – ein Ausdruck, der mich ebenfalls zur Weißglut treibt- mir erzählt, dass sie heute einen Pferdeschwanz trägt. Diese Information habe ich nun wirklich nicht gebraucht!

Während ich beim Frühstück sitze, rege ich mich darüber auf, dass wie immer dieselbe Musik gespielt wird. Bei einigen Radiosendern kann ich drei Lieder vorhersagen, von denen eines mit großer Wahrscheinlichkeit in der nächsten Viertelstunde gespielt wird.

Nun ertönt das Intro der täglichen Radio-Comedy und ich hechte zum Ausschalter oder wechsele den Sender. Nichts hasse ich mehr als Radio-Comedy. Meistens kann ich ihr morgens noch entfliehen, doch leider wird sie wie auch die ewig gleiche Musik nachmittags oft wiederholt.

Doch warum höre ich trotzdem noch Radio, wenn ich mich schon über eine Morning Show so sehr aufrege?

Ich höre Radio, weil ich durch das häufige Ausprobieren neuer Sender, insbesondere über Internetstreams, immer wieder Sendungen entdecke, die ich gerne höre. Wer ein wenig stöbert, findet Sendungen, in denen bestimmte Musikgenres gespielt werden oder Bands das Studio übernehmen. Wenn ich Sendungen wie „Wolf Alice in Session“ auf BBC Radio1 oder „King Kong Kicks“ auf Delta Radio höre, dann vergesse ich all meinen Ärger über das Radio.

Nachrichten, Musik und gute Moderationen, mehr brauche ich für den vollen Radiogenuss nicht.

Vanessa